Burgenland: Wolfgang Böck zum „Kammerschauspieler“ ernannt
Foto: Bgld. Landesmedienservice
LH Doskozil: „Wolfgang Böck hat als Intendant und als gefeierter Darsteller die Schlossspiele Kobersdorf höchst erfolgreich zu neuen Höhenflügen geführt“
Mime Wolfgang Böck, Intendant der Schlossspiele Kobersdorf, wurde am Dienstag, 4. Juni 2024, im Landtagssitzungssaal in Eisenstadt der Berufstitel „Kammerschauspieler“ verliehen. „Wolfgang Böck hat als Intendant der Schlossspiele Kobersdorf seit seinem Antritt vor über zwanzig Jahren ebenso wie als gefeierter Darsteller die Festspiele zu neuen Höhenflügen geführt. Die Bandbreite seines Könnens ist enorm – ob als legendärer Interpret der Strizzilieder oder bei seinen Auftritten auf wichtigen internationalen Bühnen und in TV-Serien, die er mit seiner eindrücklichen authentischen Darstellungskunst geprägt hat. Ich freue mich, ihm namens des Bundespräsidenten den Berufstitel ‚Kammerschauspieler‘ verleihen zu dürfen und gratuliere ihm zu dieser Auszeichnung ganz herzlich“, würdigte Kulturreferent Landeshauptmann Hans Peter Doskozil den Ausnahmekünstler.
Wolfgang Böck leitet seit Oktober 2003 als Intendant die Schlossspiele Kobersdorf und übernimmt bei den Aufführungen auch meist die Hauptrollen. Unvergesslich sind seine Auftritte als Fleischermeister Karl Bockerer oder als Herr von Rappelkopf in „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“. Bereits in seiner ersten Spielzeit als Intendant im Jahr 2004 konnte er die Besucherzahlen verdoppeln. „Wolfgang Böck ist es gelungen, die Schlossspiele Kobersdorf als Fixpunkt im burgenländischen Kultursommer zu etablieren. Auslastungen von mehr als 90 Prozent belegen die Bekanntheit und große Beliebtheit der Festspiele über die Grenzen des Burgenlandes hinaus“, sagte LH Doskozil.
In seiner Laudatio würdigte der österreichische Schauspieler und Autor Nicolaus Hagg Böck als bescheidenen, ruhigen Menschen, „der abseits der Bühne nicht gerne im Rampenlicht steht. Gerade seinen Anfang zum Einstieg ins Schauspieler-Leben, als HTL-Schüler, finde ich bemerkenswert. Viele Schauspieler sagen, dass sie schon als Kind gerne auf der Bühne gestanden sind. Wolfgang Böck sagt: Das ist mir passiert.“ Das Waldviertler Hoftheater habe er „aus dem Nichts, Fitzcarraldo-artig aufgebaut“, so Hagg. „In Kobersdorf hat er einen Raum geschaffen, frei zu spielen, sich frei zu spielen. Mehr kann man von einem Intendanten nicht erwarten.“ Das Böck als erster freischaffender Künstler der Berufstitel „Kammerschauspieler“ verliehen wurde, ist für Hagg „ein wichtiges Signal für alle freischaffenden Künstler in diesem Land.“
„Ich möchte mich bei allen Kollegen, Regisseuren und Freunden die mich auf meinem Weg begleitet haben, bedanken. Vor allem bei meinen Eltern, die mich schon damals, als ich als HTL-Schüler den Weg zum Schauspiel gesucht habe, unterstützt haben. Am meisten über die Auszeichnung freut sich meine Mutter, die heute leider nicht dabei sein kann“, so Böck bei seinen Dankesworten.
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die jährlichen Motorrad- und Oldtimerfahrten zu den Schlossspielen, die der passionierte Biker und Oldtimerfan Böck initiiert hat und stets auch selbst begleitet. In diesem Jahr steht bei den Schlossspielen Kobersdorf vom 2. Juli bis 28. Juli Peter Turrinis „Der Diener zweier Herren“ frei nach Carlo Goldoni in der Regie von Beverly Blankenship – mit Wolfgang Böck in einer der Hauptrollen – auf dem Programm. Mit der diesjährigen Produktion feiert Böck sein 20-Jahr-Jubiläum als Intendant.
Der in Linz geborene, im Burgenland lebende Schauspieler wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen bedacht, unter anderem mit dem Förderungspreis zur Kainzmedaille (1984), dem Skraup-Preis (Spielzeit 1985/86), als „Ehrenkieberer“ der österreichischen Bundeskriminalbeamten (2002), zweimal mit der „Romy“ als beliebtester Serienstar (2005 und 2007), mit dem Darstellerpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste beim Fernsehfilmfestival Baden-Baden (2006, gemeinsam mit Erwin Steinhauer und Andreas Vitasek) und von der Stadt Wien mit dem Preis „Der liebe Augustin“ (2011). Das Land Burgenland verlieh ihm 2010 den Landeskulturpreis (Kategorie „Darstellende Kunst, Film und Video“) und 2023 das Komturkreuz.
„Wolfgang Böck ist ein besonderer Glücksfall für die burgenländische Kulturlandschaft, die er wesentlich mitgeprägt hat. Ich gratuliere ihm auch zu seinem 20-Jahr-Jubiläum seiner Festspielintendanz und freue mich noch auf viele Jahre in Kobersdorf mit ihm“, erklärte LH Doskozil.
Quelle: Land Burgenland